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Der Ninebot Mini Pro ist im FunShop Wien eingetroffen

Am Dienstag vor der Vienna Autoshow war es endlich soweit und der erste langersehnte Ninebot Mini Pro ist bei uns eingetroffen. Groß waren unsere Erwartungen an dieses Gerät und um es vorweg zu nehmen, sie wurden bis jetzt alle erfüllt und teilweise sogar noch übertroffen!

Ninebot Mini Pro schwarz im FunShop Wien probefahren und kaufen 1

Der Ninebot Mini Pro stellt das perfekte Bindeglied zwischen den kleinen fahrtechnisch giftigen Self Balancing Boards und den großen angenehm zu steuernden Segways dar. Also sofort die Schachtel geöffnet und einen wunderschönen ja schon fast lieben Baby-Segway gefunden.

Ninebot Mini Pro schwarz im FunShop Wien probefahren und kaufen 4

Beim Herausheben allerdings gleich einmal festgestellt, dass dieser High-Tech-Zwerg mit 14 kg ganz schön schwer ist. Ein vorsichtiger Druck auf den Ein/Ausschaltknopf auf der Vorderseite und mit einem Biep erwacht unser neuester Segway zum Leben…naja, nicht ganz: Es leuchtet die Akkuanzeige und die Bluetoothanzeige blinkt. Freundlich teilt er uns offensichtlich mit, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre ihn per Bluetooth zu koppen. OK, als braver Ninebot-Händler haben wir natürlich immer ein Handy mit der aktuellen Ninebot-App in Reichweite. Nachdem niemand vom FunShop-Team ein Android Handy besitzt fällt die Wahl bei uns immer auf die iOS-Version. Einmal aufgerufen meldet sich umgehend der Mini Pro und die App fängt an uns Dinge über den Kleinen zu erzählen, das Gerät zu beschreiben und führt uns völlig interaktiv durch die ersten Geh- bzw. Fahrversuche. Hier gleich ein großes Kompliment an die chinesischen Programmierer: Besser kann man eine Bedienungsanleitung nicht gestalten. Einfach, schnell und auf den Punkt. Einhellige Meinung: Können wir das bitte beim nächsten Auto auch so haben? Nach 5 Minuten ist man durch die Erstinbetriebnahme durch, hat den Knielenker montiert und nebenbei die Software von Version 0.6.x und 0.2.x (wie vertrauenswürdig wenn man aus der IT kommt) auf 1.3 (hoffentlich viel besser) upgedatet und der Ninebot ist fahrbereit. Das allerdings nur im Schneckentempo. Aus Sicherheitsgründen (wir finden diese Entscheidung völlig richtig), muss der Fahrer erst einmal 1 km mit dem Gerät zurücklegen bevor das Geschwindigkeitslimit aufgehoben wird. Anfänger werden dafür ca. 30 Minuten benötigen und dabei den Umgang mit ihrem Mini Pro erlernen. Könner brauchen dazu aufgrund der Begrenzung genau 7,5 Minuten. Alle Mathematiker unter ihnen werden jetzt sofort wissen, wie schnell das Gerät im Geschwindigkeitsbegrenzungsmodus fährt: Richtig, es sind genau 8 km/h. Bei 1000 m gibt der Ninebot ein paar Biepser von sich und die Bahn ist frei für 18 km/h. Die fährt der Segway-Zwerg aufgrund der relativ großen und luftgefüllten Reifen auch völlig problemlos und vor allem sehr angenehm. Im Gegensatz zu einem Hoverboard steht man bei Maximalgeschwindigkeit keine Todesängste aus, sondern fühlt sich sicher und komfortabel. Wenn man sich einmal an die kuschelweiche höhenverstellbare Knielenkung gewöhnt hat und ein Gefühl dafür bekommen hat wie sie reagiert, kann man den Mini Pro äußerst genau damit manövrieren. Achtung! Der Kleine ist noch breiter als ein Self Balancing Board und man sollte Kanten, Ecken und hervorstehenden Teilen großzügig ausweichen, sonst fedelt man ein und lernt das Gerät von der bösen Seite der elektrischen Macht kennen und dass die Schwer- und Fliehkraft trotz hervorragender Segwaytechnik immer noch irgendwie Gültigkeit hat.

Ninebot Mini Pro schwarz beim Aufladen im FunShop Wien probefahren und kaufen

Mit diesem Wissen gerüstet geht es nach einem kurzen Tankstopp am Pressetag auf die Vienna Autoshow 2016 um das jüngste FunShop Fortbewegungsmittel stolz ein wenig publik zu machen. Dazu sollte man wissen, dass der Pressetag eigentlich kein Pressetag mehr ist, sondern vielleicht gerade einmal gefühlte 10% weniger Besucher auf der Messe sind, als an den offiziellen Messetagen. Wo sind die Zeiten hin, als man nahezu alleine auf dieser Ausstellung herumflanieren konnte um z.B. mit Christian von Koenigsegg nett zu plaudern und in seinem CCX Platz nehmen zu können um eine kleine Einweisung zu bekommen? Aber wir schwelgen nicht in der Vergangenheit, denn damals hat es die vielen interessanten und auch lustigen elektrischen Fortbewegungsmittel abgesehen vom original Segway noch nicht einmal gegeben. Viele Leute bedeutet ja auch viel Presse und damit viel Aufmerksamkeit. Diese haben wir auch bekommen. Manchmal vielleicht ein wenig zu viel wenn uns der Hallenmeister höflich darauf aufmerksam gemacht hat, dass wir mit dem „Was-auch-immer-es-auch-ist“ hier nicht fahren dürfen. Na gut, dann einfach den Trolley-Griff herausziehen und das Gerät per Motorkraft neben sich herfahren lassen. Wem das immer noch zu Mainstream ist, der kann seinen Ninebot Mini Pro auch per App fernsteuern und das funktioniert richtig gut:

https://youtu.be/D1eh9ongXlU

Auf der Messe konnte der kleine Kerl ein paar andere interessante Fahrzeuge wie z.B. den Porsche 919 Hybrid kennen lernen:

Ninebot Mini Pro schwarz und Porsche 919 im FunShop Wien probefahren und kaufen

Oder den Tesla Model S:

Ninebot Mini Pro schwarz und Tesla Model S im FunShop Wien probefahren und kaufen

Auch ein wenig ältere Semester waren dabei wie dieser Mercedes:

Ninebot Mini Pro schwarz bei Mercedes im FunShop Wien probefahren und kaufen

Und so trägt uns der Ninebot Mini Pro seit 14 Tagen bei guten und bei schlechten Wetterverhältnissen brav von A nach B und man kann sich wirklich auf ihn verlassen.

Ninebot Mini Pro schwarz im Schnee im FunShop Wien probefahren und kaufen

Die großen luftgefüllten Reifen sind genial und die Steuerung ist segway-gewohnt kinderleicht. Bis jetzt haben Personen von 6 bis 78 Jahren völlig problemlos ihre Runden mit dem Ninebot Mini Pro auf der Messe und bei uns in der Übungshalle gedreht. Von weiblich vorsichtig bis jugendlich wild waren wirklich alle Varianten dabei und die Meinungen zum jüngsten Spross von Segway / Ninebot sind ausschließlich positiv bis euphorisch. Dem können wir uns nur anschließen. Ein wirklich gutes, durchdachtes und vor allem sicheres Gerät, das Ninebot da konstruiert hat. Eine Geschwindigkeit von 18 km/h ist völlig ausreichend und die Reichweite von 30 km sollte in jeder urbanen Umgebung zu keinem ernsthaften Stromproblem führen. Der Anwendungsbereich beginnt beim einfachen Personentransport, geht über den Lager- und Präsentationsbereich über den Transport von Gütern bis zur günstigen Kameraführung. Aufgrund der problemlosen Fernsteuerbarkeit des Ninebot Mini Pro sind die möglichen Einsatzgebiete unendlich groß und der Fantasie des Käufers überlassen.

Der Ninebot Mini Pro ist in schwarz und weiss im FunShop Wien lagernd und kann natürlich auch getestet und probegefahren werden.

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Mit dem elektrischen Einrad GotWay Msuper V2 die letzten warmen Tage im November genießen und auf den Anninger fahren

Tja, was macht man als leicht süchtiger Unicycle-Fahrer, wenn es im November noch 20 Grad hat? Richtig – man fällt über ein elektrisches Einrad her und fährt los. In meinem Fall ist endlich wieder eine Lieferung GotWay Msuper V2 eingetroffen und somit wird eine schwarze Version dieses kraftvollen 18″ Superwheels dem Karton entrissen, eine kurze Kontrolle durchgeführt, ob es auch in Ordnung ist, der 850 Wh Akku 5 Stunden lange mit Strom versorgt um genug Power zu haben, die oberen Kanten mit Bumpertape abgeklebt (kann ich nur jedem zwecks Vermeidung von Druckstellen innerhalb von 5 Minuten empfehlen) und los geht es auf eine interessante Strecke von Mödling HTL bis zum Sender am Anninger.

Start ist bei der HTL Mödling um dann zum Parkplatz bei der Bushaltestelle Prießnitztal und weiter die Anningerstraße hinauf zu fahren.

GotWay Msuper V2 vor der HTL Mödling

Erstes rechtliches Problem: Ich darf eigentlich nicht einmal bis zum Radweg fahren, weil gleich einmal eine große „Allgemeines Fahrverbot“-Tafel mich daran hindern möchte. Also ignoriere ich die einmal.

Mit dem GotWay Msuper V2 auf den Anninger

Gleich beim Schranken das zweite rechtliche Fragezeichen:

Mit dem GotWay Msuper V2 auf den Anninger 2

Wir befinden uns auf einem ausgewiesenen Radweg und stolz steht eine Fahrverbotstafel ohne Zusatztafel „ausgenommen Radfahrer“ vor uns. Dafür die Tafeln „Achtung Radfahrer“ und „Rodeln auf eigene Gefahr“. Rein rechtlich natürlich wie in Österreich üblich ein völliger Schwachsinn, denn alleine die allgemeine Fahrverbotstafel sorgt dafür dass Radfahrer (und auch alle anderen Fahrzeuge bis zum Pferd) hier sicher nicht durch dürfen. Nach kurzen Überlegungen und nachdem 3 Radfahrer an mir vorbei fahren, beschließe ich auch ein Radfahrer zu sein und starte meine Tour. Der Weg schlängelt sich ordentlich nach oben, ist aber mit dem elektrischen Einrad leicht zu bewältigen, vor allem wenn man gerade ein GotWay Msuper V2 mit 3.000 Watt und damit unendlich viel Kraft zwischen den Beinen hat. Ein paar Radfahrer die ich überhole verstehen die Welt nicht mehr, wie auch immer ich das schaffe. Tja, mein GotWay fährt Maximalgeschwindigkeit 34 km/h. Das ist schon eine Vorgabe. Vorbei geht es an der Gabelung Breite Föhre weiter den Berg hinauf. Der Weg scheint wie für das GotWay geschaffen zu sein, denn mit 20 km/h rausche ich den Berg hinauf. Irgendwann kommt eine Kreuzung wo man rechts zum Hussarentempel abzweigen kann. Ein kurzer Blick auf die Akkuanzeige auf dem extra dafür angeschafften Android-Tablet (leider gibt es die GotWay App nur für Android) und die Entscheidung ist bei 90% Akkuladung schnell gefallen: Ich zweige zum Hussarentempel ab. An dieser Stelle möchte ich nur festhalten, dass es keinerlei Fahrverbotsschilder für Radfahrer an dieser Kreuzung gibt, die wie schon vorher festgestellt habe sowieso illegal auf dem Radweg Anningerstraße unterwegs sind. Dieser neue Weg geh sanft und fast eben nach Westen Richtung Hinterbrühl dem gesuchten Ziel entgegen. Zirka 2 Minuten vom Hussarentempel entfernt kommt mir ein Fahrzeug der Forstverwaltung entgegen und bleibt stehen. Ein wirklich sehr freundlicher Mitarbeiter der Mödlinger Gemeinde fragt mich, womit ich da unterwegs bin. Brav antworte ich, dass es sich um ein elektrisches Einrad handelt. Ist das ein Rad, kommt die Gegenfrage? Rein rechtlich ja, antworte ich. Das ist schlecht, denn dann dürfen sie hier nicht fahren. Der Radweg ist nur auf der Anningerstraße. Woher man denn das wissen soll frage ich vorsichtig. Na das ist doch unten beim Schranken eindeutig so ausgewiesen. Aha??? Ich bin vermutlich der Erste, der sich den Schilderdschungel unten überhaupt durchgelesen hat aber zu dieser Erkenntnis bin ich nicht gekommen. Nachdem ich die harmonische Stimmung zwischen uns aber nicht mit einem kleinen Einspruch und einem Hinweis auf die allgemeine Fahrverbotstafel stören will, nicke ich einsichtig. Er fährt fort: Wissens, wir haben so viele Probleme mit Radfahrern hier am Anninger weil die einfach irgendwo im Wald herum fahren. Wieder einsichtiges Nicken von mir und die Frage: Was machen wir denn jetzt? Einen Radfahrer würde ich jetzt bitten das Rad wieder zurück zur Anningerstraße zu schieben. Sie könnten ja vielleicht ihr Rad tragen…. abgelehnt!!! Mein GotWay hat über 18 kg, die paar Kilometer von der Anningerstraße bis hierher trage ich es sicher nicht zurück – vorher schmeiße ich es den Berg hinunter. Mit dem Auto mitnehmen wollte er mich auch nicht, also durfte ich ausnahmsweise den gleichen Weg wieder zurück fahren. Somit gibt es leider kein Bild vom Hussarentempel von diesem Tag, denn den habe ich nicht erreicht. Wieder zurück auf der Anningerstraße weiter den Berg hinauf, am optisch etwas verlassenen Gasthaus Krauste Linde vorbei und immer weiter.

Mit dem GotWay Msuper V2 auf den Anninger an der Waldrast Krauste Linde vorbei

Dann wird der Waldweg auf einmal zum steilen Schotter-Weg. Um nicht zu sagen richtig steil. Technisch mit meinem GotWay kein Problem aber beim Hinauffahren ja keine Überlegungen anstellen, wie man da jemals wieder herunter kommen soll. Nach dem Steilstück hat man es schon fast geschafft und landet beim Anningerhaus. Dort schnell nach rechts abbiegen und einen kurzer Blick zur Kaiser Jubiläums Warte werfen.

Mit dem GotWay Msuper V2 auf den Anninger zur Jubiläumswarte

Toller Platz, eine unglaubliche Aussicht und ich kann nur jedem empfehlen dort einmal hin zu fahren oder zu gehen. Nur bitte nicht an einem Novembertag bei 20 Grad und Föhnsturm. Ich hatte bis jetzt wenig Angst im meinem Leben, aber dort oben auf der Warte wo ich unbedingt ein paar Fotos mit meinem GotWay machen wollte habe ich mich zu Tode gefürchtet. Der Sturm oben am Turm war so stark, dass es das Unicycle fast hinunter geweht hätte. Von mir ganz zu schweigen. Ich konnte mich nur kniend auf allen Vieren auf dem stark schwankenden Metallgerüst fortbewegen. Aber meine Bilder habe ich bekommen!

Mit dem GotWay Msuper V2 auf den Anninger zur Jubiläumswarte 2

Danach zurück zum Anningerhaus und über die asphaltierte Autobahn hinauf zum Sender. Dort befürchtet, der Sturm reißt ein paar Richtfunkantennen ab und somit schnell wieder den Weg zurück angetreten. Bei der Abfahrt keine besonderen Vorkommnisse, nur festgestellt, dass ein 18 kg E-Wheel beim Bergabfahren auf einer steilen schottrigen Straße irgendwann einmal der Physik folgen will und den Weg nach unten sucht. Soll heißen ich war ordentlich damit beschäftigt das Rad und mich bei vernünftiger Geschwindigkeit zu halten und hatte ähnlich wie bei einer langen Schiabfahrt danach ordentlich brennende Oberschenkel. Dieser Teil der Abfahrt war sicher der schwierigste Part. Nicht einmal der Regen der mich unten in Mödling erwischt hat konnte da mithalten. Aber da muss man als E-Wheeler einfach durch!

Zusammenfassung:

Strecke: Mödling HTL – Hussarentempel – Sender am Anninger – Mödling
Entfernung: ca. 20 km
Fahrzeit: Gemütliche 90-120 min mit Fotostopps und Plaudereien
Wheelempfehlung: Nur GotWay Msuper V2 und sonst nichts
Schwierigkeitsgrad: Gute bis sehr gute Beherrschung des E-Wheels notwendig
Bodenbeschaffenheit: Forststraße, Waldboden, Schotterweg

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Ninebot und Firewheel erklimmen die Hohe Wand

Heute ist es soweit. Nachdem es einige Anfragen bezüglich der Laufleistung von Unicycles bei Bergfahrten gegeben hat, die vor allem für Drachenflieger und Paragleiter sehr interessant zu sein scheint (wie sollen den diese armen Luftakrobaten nach ihrem Flug wieder auf den Berg zu ihrem Auto kommen?), hat sich der verwegene Teil des FunShop-Teams auf den Weg zur steilsten Auffahrt auf einen Berg den wir in der Umgebung von Wien finden konnten gewagt. Vorab entschuldigen wir uns gleich bei allen Webseitenbesuchern, die uns jetzt auslachen, aber laut Google schafft es die Hohe Wand immerhin auf 1.132m oder sogar 1.135m – so sicher scheint man sich da aber nicht zu sein. Aber es reicht auf jeden Fall die Fahrt eine Bergwertung nennen zu dürfen. Wobei wir so ehrlich sein müssen, dass uns unsere Fahrt „nur“ vom Beginn der Mautstrecke bis zum Parkplatz des Skywalk führt und das sind exakt 512 Höhenmeter. Also ist es eigentlich eine bessere Hügelwertung. Trotzdem reicht die Hohe Wand um folgende gestellten Kunden-Fragen vernünftig und nicht nur laut Bedienungsanleitung zu beantworten:

-Kann ein Unicycle 500 Höhenmeter auf einer Strecke von nur 5 km im Realbetrieb überhaupt schaffen?

-Wird das E-Wheel bei so einer Belastung warm/heiss oder brennt es gleich ab?

-Was zeigt die Akkuanzeige am höchsten Punkt?

-Was passiert beim Herunterfahren und kommen wir vielleicht mit mehr Energie im Akku zurück als wir am Beginn hatten? Ein Umstand, der zwar löblich wäre, den aber die Akkus bei einem Ladezustand größer 100% auch nicht so lustig finden würden.

Geplant war der Test unter anderem mit einem GotWay Msuper V2 850Wh. Lediglich ein explodierter chinesischer Hafen und eine unendlich lange Lieferzeit, die vermutlich noch bis zum ersten Schnee auf der Hohen Wand dauern wird, hat uns den Test auf einen milden Samstag im Oktober vorverlegen lassen. Gewählt wurde somit ein FireWheel F779 mit 680Wh und ein Ninebot ONE+ mit 320Wh. Wir versprechen aber auch noch ein GotWay auf einen Berg zu hetzen wobei das dann angesichts des jetzigen Testergebnisses und den Spaß den wir dabei hatten sicher 1.000 Höhenmeter und somit eine richtige Bergwertung werden wird.

Die Tester sind: Christoph, 65kg auf dem Ninebot und Peter, 81kg auf dem Firewheel. Beide Einräder wurde bis zum Rand mit elektrischer Energie aufgetankt, die wochenlangen mentalen und körperlichen Vorbereitungen auf die zu erwartenden Strapazen damit abgeschlossen und der Start erfolgt vis-a-vis vom Mauthaus am 3.10.2015 um 16.25Uhr bei einer überraschend angenehmen Temperatur von 20 Grad.

Unicycles auf der Hohen Wand

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Die Uhrzeit wurde deshalb so spät gewählt, damit nicht mehr Massen an Spaziergänger sich mit ihren Autos an den teilweise doch engen Stellen der Straße an uns vorbeiquälen müssen. Die Autofahrer sind ja oft schon ordentlich mit den fast hochalpinen Verhältnissen auf dieser Mautstraße beschäftigt – wenn dann plötzlich noch in freier Wildbahn überaus seltene E-Wheel-Fahrer im Rudel hinter einer Kurve auftauchen ist das Chaos und die Verwirrung vorprogrammiert. Um es vorweg zu nehmen, uns haben an diesem Samstag genau 3 Fahrzeuge auf der Fahrt nach oben überholt, und das waren Eingeborene, die uns zwar auch seltsam beäugelt haben, aber wenigstens ihr Fahrzeug dabei im Griff hatten.

Der Blick von unten auf den Skywalk wenn man wegfährt ist schon ein wenig beeindruckend, besonders wenn man gerade auf einem E-Wheel steht und bis dort hinauf fahren möchte. Solche Gedanke wie: Wie weit werde ich kommen und wer schleppt dann mein 14 kg Einrad ins Tal wenn mir der Strom ausgeht? – gehen einem durch den Kopf. Vielleicht hätten wir doch einen Autobegleitschutz mitnehmen sollen, falls etwas schief läuft? Aber nein, wir sind Abenteurer, wir haben uns gewissenhaft auf dieses Unternehmen vorbereitet, wir schaffen das auch ohne Netz und so geht es wagemutig los…

Unicycles auf der Hohen Wand

Schnell sind die ersten Kurven überwunden und eigentlich entwickelt sich das Ganze immer mehr zum Sightseeing-Trip. Denn nachdem man nicht wie gewohnt seinen PS-starken Boliden die Hohe Wand hinauf hetzt und sich auf die Straße und entgegenkommende Kletterer konzentriert, hat man als E-Wheeler auch einmal Zeit sich die schöne Gegend anzusehen (Kletterer kann man trotzdem erschrecken wie man im Video sieht…:-)). Von der Straßenmeisterei liebevoll eingebaute Längsrillen, die wir E-Wheeler besonders gerne haben holen uns aber schnell auf den Boden der Tatsachen zurück und sorgen dafür, dass wir doch auch hin und wieder auf die Straße schauen. Trotzdem bleibt genug Zeit den Blick auch in die Ferne schweifen zu lassen…

Unicycles auf der Hohen Wand

Wer die Straße auf die Hohe Wand kennt, weiß, dass man sich bei 3 Kurven plötzlich wirklich wie im Hochgebirge fühlt…und das ist dann auf Einrädern schon beeindruckend…

Unicycles auf der Hohen Wand

Danach wird die Straße zwar nicht breiter, aber optisch wird die Umgebung auf einmal wesentlich weiter und wie gewohnt, werden wir wieder einmal zum Fotomotiv…

Unicycles auf der Hohen Wand

Danach noch schnell mit Vollgas durch den Wald gewedelt und schon sind wir am Parkplatz auf dem Weg zum Skywalk…

Unicycles auf der Hohen Wand

…vorbei bei der Absprung- / Startstrecke der Drachenflieger und Paragleiter…

Unicycles auf der Hohen Wand

…zum gesteckten Ziel Skywalk mit Ausblick auf unseren Startpunkt…

Unicycles auf der Hohen Wand

In einer Fahrzeit von genau 24 Minuten haben uns diese beiden kleinen Unicycles sicher, problemlos und komfortabel bis hier herauf gebracht…ist doch beeindruckend, was die moderne Technik so alles kann. Sehen wir uns einmal die Eckdaten an, wie sehr die beiden E-Wheels bis hierher gefordert wurden:

Zurückgelegte Strecke: 5,2 km mit einem Höhenunterschied von 512 m. Dafür hat der Ninebot bei einem Fahrer mit einem Gewicht von 65 kg 60% seiner Akkuleistung benötigt und sich dabei von 22,4 Grad auf 55,1 Grad erwärmt.

Das Firewheel hat für die gleiche Strecke beim Transport eines Fahrers mit einem Gewicht von 81 kg 40% seiner Akkuleistung benötigt. Es ist dabei auch wärmer geworden, aber bei beiden Geräten ist keinerlei Problem aufgrund der Wärmeentwicklung fest zu stellen.

Die Aussicht oben am Skywalk ist bei schönem Wetter natürlich traumhaft.

Unicycles auf der Hohen Wand

Unicycles auf der Hohen Wand

Fast noch besser als die Aussicht ist die einzigartige Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit anderen Mitmenschen egal wo man als Unicycler gerade unterwegs ist. Hier ein Tipp: Wer sich ein E-Wheel kaufen möchte, sollte sehr kontaktfreudig sein, denn man wird nahezu immer und überall angesprochen. So kommt es auch in luftiger Höhe zu einem freundlichen: „Woas is denn des???“, und nach einer kurzen Erklärung: „Damit seid´s jetzt aber net da aufegfoarn?“. Doch – und eigentlich mit 24 Minuten garnicht so langsam, besonders weil wir uns nicht wirklich beeilt haben. Da wäre von der Geschwindigkeit noch Luft nach oben gewesen. „Und jetzt haut´s as do obe?“ Nein, wir wollen eigentlich wieder hinunter fahren. „Da hauts di jo am Orsch“. Na hoffentlich nicht!!! Nach einer kleinen weiteren Plauderei und da unser Auto ja eigentlich auch noch immer unten am Beginn der Mautstraße steht, wollen wir aber genau das überprüfen und auch herausfinden, wie sich die Wheels so beim längeren Bergabfahren verhalten.

Die kleine Pause hat dafür gesorgt, dass der Ninebot von 55 Grad auf 34 Grad abgekühlt ist und auf einmal wieder 50% Akkuladung anzeigt. Beim Firewheel kann man die Temperatur nur erahnen, wird sich aber ähnlich entwickelt haben und der Akkustand ist von 60% auf 64% gestiegen.

Mit diesen Werten starten wir unter den neugierigen Blicken der Anwesenden unsere Geräte und brechen zur teilweise rasanten Talfahrt auf…

Unicycles auf der Hohen Wand

Unicycles auf der Hohen Wand

Und obwohl ich ein kleiner Speedjunkie bin klingen an dieser steilen Stelle immer noch die Worte „Da hauts di jo am Orsch…“ nach und das grenzenlose Vertrauen, dass die Elektronik meines Einrades schon brav die 22 km/h Höchstgeschwindigkeit halten wird, egal, was ich ihm antue wird kurz in Frage gestellt. Ein kleiner Blick auf die Akkuanzeige (71%) und ein kurzer Bremsversuch im Steilstück bestätigen aber die volle Funktionsfähigkeit meines E-Wheels und dass es scheinbar nicht vor hat mir mit irgendwelchen plötzlich auftretenden Problemchen den Spaß zu verderben.

Unicycles auf der Hohen Wand

…dann noch schnell durch die Galerie…

Unicycles auf der Hohen Wand

… und der Zieleinlauf erfolgt (mit einer kleinen Pause vor dem Steilstück wegen dem tollen Ausblick) genau 23 Minuten und 9 Sekunden nach unserem Start beim Skywalk.

Unicycles auf der Hohen Wand

Auch hier wieder die technischen Daten dazu:

Zurückgelegte Strecke: 5,1 km mit einem Höhenunterschied von 498 m. Dafür hat der Ninebot bei einem Fahrer mit einem Gewicht von 65 kg seine Akkukapazität von 50% auf 60% gesteigert und sich dabei von 34 Grad auf 45 Grad erwärmt.

Das Firewheel hat für die gleiche Strecke beim Transport eines Fahrers mit einem Gewicht von 81 kg seine Akkuleistung von 64% auf 80% gesteigert und ist dabei auch ein bißchen wärmer geworden.

 

Funshop auf der Hohen Wand

 

Hier noch eine Streckenübersicht:

Unicycles auf der Hohen Wand

Resultat:

Die beiden elektrischen Einräder haben uns wohlbehalten und sicher sowohl die Strecke nach oben auf den Skywalk der Hohen Wand wie auch wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt bei der Mautstelle gebracht. Technisch gibt es keinerlei Überraschungen und auch die Messwerte überzeugen von der hohen Qualität der E-Wheels. Für die Hohe Wand reicht somit eigentlich ein Ninebot ONE E+, der auch eine Person mit 90kg gerade noch bis zum Parklatz beim Skywalk bringen wird. Für größere Entfernungen und vor allem höhere Anstiege ist das Firewheel F779 mit 680Wh die weit bessere Wahl wobei wir noch testen müssen, ob damit auch 1.000 Höhenmeter möglich sind. Für diesen Test wird dann hoffentlich auch schon ein GotWay Msuper V2 mit 850Wh zur Verfügung stehen.

Also liebe Drachenflieger und Paragleiter von der Hohen Wand: Ja, hier bei uns im FunShop gibt es die Fortbewegungsmittel, nach denen ihr immer schon gesucht habt!