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Mit dem elektrischen Einrad GotWay Msuper V2 die letzten warmen Tage im November genießen und auf den Anninger fahren

Tja, was macht man als leicht süchtiger Unicycle-Fahrer, wenn es im November noch 20 Grad hat? Richtig – man fällt über ein elektrisches Einrad her und fährt los. In meinem Fall ist endlich wieder eine Lieferung GotWay Msuper V2 eingetroffen und somit wird eine schwarze Version dieses kraftvollen 18″ Superwheels dem Karton entrissen, eine kurze Kontrolle durchgeführt, ob es auch in Ordnung ist, der 850 Wh Akku 5 Stunden lange mit Strom versorgt um genug Power zu haben, die oberen Kanten mit Bumpertape abgeklebt (kann ich nur jedem zwecks Vermeidung von Druckstellen innerhalb von 5 Minuten empfehlen) und los geht es auf eine interessante Strecke von Mödling HTL bis zum Sender am Anninger.

Start ist bei der HTL Mödling um dann zum Parkplatz bei der Bushaltestelle Prießnitztal und weiter die Anningerstraße hinauf zu fahren.

GotWay Msuper V2 vor der HTL Mödling

Erstes rechtliches Problem: Ich darf eigentlich nicht einmal bis zum Radweg fahren, weil gleich einmal eine große „Allgemeines Fahrverbot“-Tafel mich daran hindern möchte. Also ignoriere ich die einmal.

Mit dem GotWay Msuper V2 auf den Anninger

Gleich beim Schranken das zweite rechtliche Fragezeichen:

Mit dem GotWay Msuper V2 auf den Anninger 2

Wir befinden uns auf einem ausgewiesenen Radweg und stolz steht eine Fahrverbotstafel ohne Zusatztafel „ausgenommen Radfahrer“ vor uns. Dafür die Tafeln „Achtung Radfahrer“ und „Rodeln auf eigene Gefahr“. Rein rechtlich natürlich wie in Österreich üblich ein völliger Schwachsinn, denn alleine die allgemeine Fahrverbotstafel sorgt dafür dass Radfahrer (und auch alle anderen Fahrzeuge bis zum Pferd) hier sicher nicht durch dürfen. Nach kurzen Überlegungen und nachdem 3 Radfahrer an mir vorbei fahren, beschließe ich auch ein Radfahrer zu sein und starte meine Tour. Der Weg schlängelt sich ordentlich nach oben, ist aber mit dem elektrischen Einrad leicht zu bewältigen, vor allem wenn man gerade ein GotWay Msuper V2 mit 3.000 Watt und damit unendlich viel Kraft zwischen den Beinen hat. Ein paar Radfahrer die ich überhole verstehen die Welt nicht mehr, wie auch immer ich das schaffe. Tja, mein GotWay fährt Maximalgeschwindigkeit 34 km/h. Das ist schon eine Vorgabe. Vorbei geht es an der Gabelung Breite Föhre weiter den Berg hinauf. Der Weg scheint wie für das GotWay geschaffen zu sein, denn mit 20 km/h rausche ich den Berg hinauf. Irgendwann kommt eine Kreuzung wo man rechts zum Hussarentempel abzweigen kann. Ein kurzer Blick auf die Akkuanzeige auf dem extra dafür angeschafften Android-Tablet (leider gibt es die GotWay App nur für Android) und die Entscheidung ist bei 90% Akkuladung schnell gefallen: Ich zweige zum Hussarentempel ab. An dieser Stelle möchte ich nur festhalten, dass es keinerlei Fahrverbotsschilder für Radfahrer an dieser Kreuzung gibt, die wie schon vorher festgestellt habe sowieso illegal auf dem Radweg Anningerstraße unterwegs sind. Dieser neue Weg geh sanft und fast eben nach Westen Richtung Hinterbrühl dem gesuchten Ziel entgegen. Zirka 2 Minuten vom Hussarentempel entfernt kommt mir ein Fahrzeug der Forstverwaltung entgegen und bleibt stehen. Ein wirklich sehr freundlicher Mitarbeiter der Mödlinger Gemeinde fragt mich, womit ich da unterwegs bin. Brav antworte ich, dass es sich um ein elektrisches Einrad handelt. Ist das ein Rad, kommt die Gegenfrage? Rein rechtlich ja, antworte ich. Das ist schlecht, denn dann dürfen sie hier nicht fahren. Der Radweg ist nur auf der Anningerstraße. Woher man denn das wissen soll frage ich vorsichtig. Na das ist doch unten beim Schranken eindeutig so ausgewiesen. Aha??? Ich bin vermutlich der Erste, der sich den Schilderdschungel unten überhaupt durchgelesen hat aber zu dieser Erkenntnis bin ich nicht gekommen. Nachdem ich die harmonische Stimmung zwischen uns aber nicht mit einem kleinen Einspruch und einem Hinweis auf die allgemeine Fahrverbotstafel stören will, nicke ich einsichtig. Er fährt fort: Wissens, wir haben so viele Probleme mit Radfahrern hier am Anninger weil die einfach irgendwo im Wald herum fahren. Wieder einsichtiges Nicken von mir und die Frage: Was machen wir denn jetzt? Einen Radfahrer würde ich jetzt bitten das Rad wieder zurück zur Anningerstraße zu schieben. Sie könnten ja vielleicht ihr Rad tragen…. abgelehnt!!! Mein GotWay hat über 18 kg, die paar Kilometer von der Anningerstraße bis hierher trage ich es sicher nicht zurück – vorher schmeiße ich es den Berg hinunter. Mit dem Auto mitnehmen wollte er mich auch nicht, also durfte ich ausnahmsweise den gleichen Weg wieder zurück fahren. Somit gibt es leider kein Bild vom Hussarentempel von diesem Tag, denn den habe ich nicht erreicht. Wieder zurück auf der Anningerstraße weiter den Berg hinauf, am optisch etwas verlassenen Gasthaus Krauste Linde vorbei und immer weiter.

Mit dem GotWay Msuper V2 auf den Anninger an der Waldrast Krauste Linde vorbei

Dann wird der Waldweg auf einmal zum steilen Schotter-Weg. Um nicht zu sagen richtig steil. Technisch mit meinem GotWay kein Problem aber beim Hinauffahren ja keine Überlegungen anstellen, wie man da jemals wieder herunter kommen soll. Nach dem Steilstück hat man es schon fast geschafft und landet beim Anningerhaus. Dort schnell nach rechts abbiegen und einen kurzer Blick zur Kaiser Jubiläums Warte werfen.

Mit dem GotWay Msuper V2 auf den Anninger zur Jubiläumswarte

Toller Platz, eine unglaubliche Aussicht und ich kann nur jedem empfehlen dort einmal hin zu fahren oder zu gehen. Nur bitte nicht an einem Novembertag bei 20 Grad und Föhnsturm. Ich hatte bis jetzt wenig Angst im meinem Leben, aber dort oben auf der Warte wo ich unbedingt ein paar Fotos mit meinem GotWay machen wollte habe ich mich zu Tode gefürchtet. Der Sturm oben am Turm war so stark, dass es das Unicycle fast hinunter geweht hätte. Von mir ganz zu schweigen. Ich konnte mich nur kniend auf allen Vieren auf dem stark schwankenden Metallgerüst fortbewegen. Aber meine Bilder habe ich bekommen!

Mit dem GotWay Msuper V2 auf den Anninger zur Jubiläumswarte 2

Danach zurück zum Anningerhaus und über die asphaltierte Autobahn hinauf zum Sender. Dort befürchtet, der Sturm reißt ein paar Richtfunkantennen ab und somit schnell wieder den Weg zurück angetreten. Bei der Abfahrt keine besonderen Vorkommnisse, nur festgestellt, dass ein 18 kg E-Wheel beim Bergabfahren auf einer steilen schottrigen Straße irgendwann einmal der Physik folgen will und den Weg nach unten sucht. Soll heißen ich war ordentlich damit beschäftigt das Rad und mich bei vernünftiger Geschwindigkeit zu halten und hatte ähnlich wie bei einer langen Schiabfahrt danach ordentlich brennende Oberschenkel. Dieser Teil der Abfahrt war sicher der schwierigste Part. Nicht einmal der Regen der mich unten in Mödling erwischt hat konnte da mithalten. Aber da muss man als E-Wheeler einfach durch!

Zusammenfassung:

Strecke: Mödling HTL – Hussarentempel – Sender am Anninger – Mödling
Entfernung: ca. 20 km
Fahrzeit: Gemütliche 90-120 min mit Fotostopps und Plaudereien
Wheelempfehlung: Nur GotWay Msuper V2 und sonst nichts
Schwierigkeitsgrad: Gute bis sehr gute Beherrschung des E-Wheels notwendig
Bodenbeschaffenheit: Forststraße, Waldboden, Schotterweg

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Mit einem E-Wheel in die Wüste und ans Meer

Im Oktober war es soweit, meine Frau und ich packten die Koffer und flüchteten bei grauenvollem Wetter aus Österreich für eine Woche ins warme Ägypten. Irgendwann bei der Planung ist mir aufgefallen, dass es am Zielort eine richtig schön lange Uferpromenade gibt und ganz weit hinten in meinem Kopf hat sich die Idee breit gemacht, wie es denn wäre dort mit einem Unicycle herum zu düsen. Aus dieser kleinen Idee wurde schnell eine Manie und der Vorsatz: Mein Firewheel kommt mit! Kurz keimte auch noch die Idee auf ein zweites E-Wheel nämlich das Inmotion V3 für meine Frau mitzunehmen, diese Idee wurde allerdings schnell wegen Platzmangels aufgegeben.

So blieb noch die Frage offen, wie reist man mit einem E-Wheel richtig mit dem Flugzeug?

Varinate 1 war es einfach es als 14,5kg Handgepäck locker leicht schwingend am Bodenpersonal vorbei zu schummeln. Wie sich heraus gestellt hat wäre das eine sehr dumme Idee gewesen, denn neben der offenen Frage, welche Akkukapazität man eigentlich in ein Flugzeug im Handgepäck mitnehmen darf (ja, es gibt da irgendwelche Limits bezüglich Gefahrengut, aber so richtig genau kann einem das die Fluglinie auch nicht beantworten und E-Wheel Richtlinien gibt es sicher noch keine), hat der Flughafen auf einmal rigoros an diesem Tag das Handgepäck aller Reisenden auf  Größe und Gewicht kontrolliert und die Leute reihenweise nachzahlen lassen. Mein Firewheel hätte sowohl die vorgeschriebenen 8kg Maximalgewicht wie auch die Abmessungen ordentlich überschritten. Vielleicht hätte ich aber auch einfach an der Kontrolle vorbeifahren können…:-)?

Somit war Variante 2 dir richtige Lösung und das Firewheel musste in den Koffer. Dazu gleich der Hinweis: Ein Firewheel passt genau in einen Samsonite Hartschalen-Koffer. Allerdings bereitet das 23kg hohe Maximalgewicht größere Probleme, denn viel darf in den Koffer nicht mehr hinein um nicht auch sofort dieses Limit zu übersteigen. Es kamen somit nur noch ein paar Badeschuhe, eine Badetasche und ein bißchen Schaumgummi in den Koffer, damit mein E-Wheel diese Reise hoffentlich gut übersteht.

Mit dem Firewheel nach Ägypten

Am Zielort angekommen stellte sich die Uferpromenade als Traumrennstrecke für E-Wheels heraus. Rein optisch ging es unendlich weit nach Norden… (ja, ich war wirklich dort am Ende der Bucht bei dem Gebäude das man auf dem Foto noch im Hintergrund erahnen kann).

Mit dem Firewheel nach Ägypten

und auch unendlich weit nach Süden…

Mit dem Firewheel nach Ägypten

Dazu auch gleich ein Tipp: In Ägypten geht die Sonne im Oktober schon recht schnell so gegen 17 Uhr unter….das ergibt traumhaft schöne Sonnenuntergänge wenn man auf seinem elektrischen Wüstenschiff durch die Gegend reitet.

Mit dem Firewheel nach Ägypten

Allerdings wird es  dann schnell zappenduster und wenn man den Fehler gemacht hat seine Tour zu spät zu beginnen, weil es um 16 Uhr noch 34 Grad hatte, wird man recht hurtig von völliger Dunkelheit überrascht. Und es ist nicht wirklich lustig eine unbekannte Strecke in stockfinsterer Nacht mit seinem E-Wheel zurück zu legen, wenn findige ägyptische Bauarbeiter beim Pflastern der Promenade hin und wieder einen Stein vergessen haben, selbst wenn man ein eingebautes LED-Licht in seinem Firewheel hat…. die ganz Schlauen, so wie ich, vergessen dann noch ihr Handy sicherheitshalber im Hotel…die erste Rückfahrt in völliger Dunkelheit war somit ein wenig unentspannt und hat über eine Stunde gedauert. Für die gleiche Entfernung habe ich 2 Tage später 25 Minuten gebraucht…allerdings war es da noch hell und die Fahrt war ein bißchen angenehmer.

Wie ich feststellen musste hat dann doch jede noch so schöne Strecke irgendwo ein Ende, wobei hier die Betonung auf irgendwo liegt:

Mit dem Firewheel nach Ägypten

Selten zuvor so einsam gefühlt…jetzt bitte kein Patschen, sonst wird es interessant und ich werde tragetechnisch eine sehr intime Beziehung mit meinem Firewheel aufbauen.

Auf der anderen Seite des Promenade habe ich mich schon viel sicherer gefühlt, denn das Ende wurde von 2 Wachmännern in ihrem Häuschen genauestens kontrolliert…für die war ich ein Alien und sie haben sich gleich gar nicht aus dem Wachhaus getraut.

Mit dem Firewheel nach Ägypten

Die Mehrzahl der Ägypter hatte allerdings weniger Kontaktprobleme mit mir und wollten auch gleich mit meinem Firewheel fahren:

Mit dem Firewheel nach Ägypten

Naja, fahren ist vielleicht übertrieben und an der Haltung müssen wir noch ein wenig arbeiten. Ich gebe aber zu, dass meine Erklärung, er soll sich wie beim Schifahren hinstellen nicht besonders schlau war… ihm war an diesem, wie er sagte, Spätherbsttag bei 28 Grad und Wind aber auch schon kalt. Und er meinte noch, der Winter käme jetzt mit riesen Schritten. Achja, dass war der Tag, an dem mir mein Sohn erzählt hat, dass es in Mödling in der Früh 2 Grad hatte.

Wie gewohnt kam es zu vielen netten und freundlichen Kontakten. Nicht anders als in Österreich spricht dich einfach jeder an, der dich auf deinem E-Wheel sieht oder ruft nur  „Cooooooooooool!!!!!“ und deutet mit dem Daumen nach oben.

Natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen und bin auf meinen Ausfahrten auch ein wenig ins Hinterland abgezweigt. Unglaubliche Gegend und endlose völlig einsame und (fast) perfekt asphaltierte Straßen…einfach der Traum jedes E-Wheelers. Sollte sich doch einmal ein Auto in diese Gegend verirren, hupt der Fahrer freundlich, winkt wie ein Wilder und kann nicht glauben, was er da gerade sieht.

Mit dem Firewheel nach Ägypten

Ganz verwegen wollte ich auch einmal mit Schwung von der asphaltierten Straße in den Sand fahren. Nach 3 Metern hat mein Firewheel gebockt, sich in den Sand eingegraben und mich erfolgreich abgeworfen. Foto gibt es von dieser wahnsinnigen Aktion keines, aber ich war zu dem Zeitpunkt mit der GoPro am Kopf unterwegs und so gibt es eine nette Szene in der ich auf einmal wild mit den Händen herumfuchtle und  in der Luft zu laufen beginne. Was lernen wir daraus: Hoher lockerer Sand ist (für mich) unmöglich, aber gepresster zusammengefahrener Sand ist machbar, wenn auch das Gefühl noch schrecklicher als mit einem Fahrrad ist.

Belohnt wird man aber auf jeden Fall mit solchen und ähnlichen Bildern…

Mit dem Firewheel nach Ägypten

Bei der Abreise wurde es am Flughafen noch einmal spannend. Dort werden die Koffer bevor man eincheckt einmal durch ein Röntgengerät geschickt um Sprengstoff, Bomben oder Waffen zu finden. Naja, mir fällt eigentlich wenig ein, dass auf dem Bildschirm eines Sicherheitsbeamten in Ägypten mehr nach einer Bombe aussehen könnte als mein Firewheel. So war es dann auch. Geklingelt hat dort eigentlich bei vier parallelen Spuren und gefühlten 100.000 Reisenden eigentlich ständig ein Gerät, aber mein Koffer hat die Beamte richtig interessiert. Zuerst kam ein völlig unverständlicher Brüller… ich wusste aber, dass der nur mir gelten konnte. Dann kam ein Winken und Deuten, worauf ich mit dem Koffer zu ihm gehen wollte, was wiederum der Sicherheitsbeamte überhaupt nicht wollte. Nach kurzem Hin und Her verstand ich, dass er nur mich sehen wollte und nicht meinen Koffer. Also ließ ich den Koffer stehen und durfte in die Sicherheitszone hinter den Bildschirmen zu einem Mann mit versteinertem Blick und geladener Pistole im Halfter. Und da war es auch schon mein E-Wheel. In voller Pracht konnte ich das Rad, die Elektronik und die Akkus am Monitor bestaunen. Leider war ich vermutlich der Einzige den dieser Anblick begeisterte. Schnell kam die nette Frage im höflich zuvorkommenden Ton: WHAT???? Und mit dem Finger deutete er auf das Bild. Damit waren alle zuvor geschmiedeten Pläne zunichte gemacht, denn ich hatte in meiner geistigen Vorbereitung auf diesen Moment eigentlich ans Öffnen des Koffers, das Auspacken des Unicycles, die Vorführung und das Drehen einer Runde vor den Sicherheitsbeamten und darauffolgendem Gruppenlächeln gehofft. Denkste! Schnell musste Plan B her wie man einem fürchterlich dreinblickenden Ägypter etwas erklärt, was er nicht kennt. Also kam ein vorsichtiges „Bicycle“ von mir. Sein Blick ließ erahnen, dass er mir das nicht glaubte, was er mit noch freundlicheren „WHAT“ bestätigte. „A bicycle with one wheel“ erwiderte ich. Zusammengekniffene Augen und viele Fragezeichen über dem Kopf waren die Reaktion. Vermutlich hätte er es mir sogar geglaubt, wenn auf dem Bild nicht so unglaublich viel Elektronik und Akkus zu sehen gewesen wären. Somit kam gleich wieder „WHAT????“. Kinder, hat der auch noch ein anderes Vokabular? Warum darf ich ihm mein Firewheel nicht zeigen – wie soll ich dem Sohn von Beduinen jemals erklären was das ist??? „An electrical bike with one wheel“, war mein hoffnungsloser letzter Versuch. Völliges Unverständnis von seiner Seite war die Reaktion. Gerade als er wieder zu seinem WHA… ansetzen wollte, kam von irgendwoher ein Brüller, vermutlich von seinem Chef, der ihm scheinbar genau so freundlich mitteilte, dass er jetzt mit dem Blödsinn aufhören sollte, denn sonst würde die Schlange bald vom Flughafen bis Hurghada Stadt stehen. So trennten sich unsere Wege und ich bin mir sicher, der hat bis jetzt nicht verstanden, was da eigentlich in meinem Koffer war… Der Flug nach Wien und die Einreise verliefen dafür wieder völlig problemlos. Wer schon einmal nach Mitternacht in Wien angekommen ist, weiß, dass um diese Uhrzeit dort kein Mensch mehr zu sehen ist, geschweige denn ein Zöllner.

Resümee einer traumhaften Reise mit dem E-Wheel: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen…

Mit dem Firewheel nach Ägypten

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Ninebot und Firewheel erklimmen die Hohe Wand

Heute ist es soweit. Nachdem es einige Anfragen bezüglich der Laufleistung von Unicycles bei Bergfahrten gegeben hat, die vor allem für Drachenflieger und Paragleiter sehr interessant zu sein scheint (wie sollen den diese armen Luftakrobaten nach ihrem Flug wieder auf den Berg zu ihrem Auto kommen?), hat sich der verwegene Teil des FunShop-Teams auf den Weg zur steilsten Auffahrt auf einen Berg den wir in der Umgebung von Wien finden konnten gewagt. Vorab entschuldigen wir uns gleich bei allen Webseitenbesuchern, die uns jetzt auslachen, aber laut Google schafft es die Hohe Wand immerhin auf 1.132m oder sogar 1.135m – so sicher scheint man sich da aber nicht zu sein. Aber es reicht auf jeden Fall die Fahrt eine Bergwertung nennen zu dürfen. Wobei wir so ehrlich sein müssen, dass uns unsere Fahrt „nur“ vom Beginn der Mautstrecke bis zum Parkplatz des Skywalk führt und das sind exakt 512 Höhenmeter. Also ist es eigentlich eine bessere Hügelwertung. Trotzdem reicht die Hohe Wand um folgende gestellten Kunden-Fragen vernünftig und nicht nur laut Bedienungsanleitung zu beantworten:

-Kann ein Unicycle 500 Höhenmeter auf einer Strecke von nur 5 km im Realbetrieb überhaupt schaffen?

-Wird das E-Wheel bei so einer Belastung warm/heiss oder brennt es gleich ab?

-Was zeigt die Akkuanzeige am höchsten Punkt?

-Was passiert beim Herunterfahren und kommen wir vielleicht mit mehr Energie im Akku zurück als wir am Beginn hatten? Ein Umstand, der zwar löblich wäre, den aber die Akkus bei einem Ladezustand größer 100% auch nicht so lustig finden würden.

Geplant war der Test unter anderem mit einem GotWay Msuper V2 850Wh. Lediglich ein explodierter chinesischer Hafen und eine unendlich lange Lieferzeit, die vermutlich noch bis zum ersten Schnee auf der Hohen Wand dauern wird, hat uns den Test auf einen milden Samstag im Oktober vorverlegen lassen. Gewählt wurde somit ein FireWheel F779 mit 680Wh und ein Ninebot ONE+ mit 320Wh. Wir versprechen aber auch noch ein GotWay auf einen Berg zu hetzen wobei das dann angesichts des jetzigen Testergebnisses und den Spaß den wir dabei hatten sicher 1.000 Höhenmeter und somit eine richtige Bergwertung werden wird.

Die Tester sind: Christoph, 65kg auf dem Ninebot und Peter, 81kg auf dem Firewheel. Beide Einräder wurde bis zum Rand mit elektrischer Energie aufgetankt, die wochenlangen mentalen und körperlichen Vorbereitungen auf die zu erwartenden Strapazen damit abgeschlossen und der Start erfolgt vis-a-vis vom Mauthaus am 3.10.2015 um 16.25Uhr bei einer überraschend angenehmen Temperatur von 20 Grad.

Unicycles auf der Hohen Wand

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Die Uhrzeit wurde deshalb so spät gewählt, damit nicht mehr Massen an Spaziergänger sich mit ihren Autos an den teilweise doch engen Stellen der Straße an uns vorbeiquälen müssen. Die Autofahrer sind ja oft schon ordentlich mit den fast hochalpinen Verhältnissen auf dieser Mautstraße beschäftigt – wenn dann plötzlich noch in freier Wildbahn überaus seltene E-Wheel-Fahrer im Rudel hinter einer Kurve auftauchen ist das Chaos und die Verwirrung vorprogrammiert. Um es vorweg zu nehmen, uns haben an diesem Samstag genau 3 Fahrzeuge auf der Fahrt nach oben überholt, und das waren Eingeborene, die uns zwar auch seltsam beäugelt haben, aber wenigstens ihr Fahrzeug dabei im Griff hatten.

Der Blick von unten auf den Skywalk wenn man wegfährt ist schon ein wenig beeindruckend, besonders wenn man gerade auf einem E-Wheel steht und bis dort hinauf fahren möchte. Solche Gedanke wie: Wie weit werde ich kommen und wer schleppt dann mein 14 kg Einrad ins Tal wenn mir der Strom ausgeht? – gehen einem durch den Kopf. Vielleicht hätten wir doch einen Autobegleitschutz mitnehmen sollen, falls etwas schief läuft? Aber nein, wir sind Abenteurer, wir haben uns gewissenhaft auf dieses Unternehmen vorbereitet, wir schaffen das auch ohne Netz und so geht es wagemutig los…

Unicycles auf der Hohen Wand

Schnell sind die ersten Kurven überwunden und eigentlich entwickelt sich das Ganze immer mehr zum Sightseeing-Trip. Denn nachdem man nicht wie gewohnt seinen PS-starken Boliden die Hohe Wand hinauf hetzt und sich auf die Straße und entgegenkommende Kletterer konzentriert, hat man als E-Wheeler auch einmal Zeit sich die schöne Gegend anzusehen (Kletterer kann man trotzdem erschrecken wie man im Video sieht…:-)). Von der Straßenmeisterei liebevoll eingebaute Längsrillen, die wir E-Wheeler besonders gerne haben holen uns aber schnell auf den Boden der Tatsachen zurück und sorgen dafür, dass wir doch auch hin und wieder auf die Straße schauen. Trotzdem bleibt genug Zeit den Blick auch in die Ferne schweifen zu lassen…

Unicycles auf der Hohen Wand

Wer die Straße auf die Hohe Wand kennt, weiß, dass man sich bei 3 Kurven plötzlich wirklich wie im Hochgebirge fühlt…und das ist dann auf Einrädern schon beeindruckend…

Unicycles auf der Hohen Wand

Danach wird die Straße zwar nicht breiter, aber optisch wird die Umgebung auf einmal wesentlich weiter und wie gewohnt, werden wir wieder einmal zum Fotomotiv…

Unicycles auf der Hohen Wand

Danach noch schnell mit Vollgas durch den Wald gewedelt und schon sind wir am Parkplatz auf dem Weg zum Skywalk…

Unicycles auf der Hohen Wand

…vorbei bei der Absprung- / Startstrecke der Drachenflieger und Paragleiter…

Unicycles auf der Hohen Wand

…zum gesteckten Ziel Skywalk mit Ausblick auf unseren Startpunkt…

Unicycles auf der Hohen Wand

In einer Fahrzeit von genau 24 Minuten haben uns diese beiden kleinen Unicycles sicher, problemlos und komfortabel bis hier herauf gebracht…ist doch beeindruckend, was die moderne Technik so alles kann. Sehen wir uns einmal die Eckdaten an, wie sehr die beiden E-Wheels bis hierher gefordert wurden:

Zurückgelegte Strecke: 5,2 km mit einem Höhenunterschied von 512 m. Dafür hat der Ninebot bei einem Fahrer mit einem Gewicht von 65 kg 60% seiner Akkuleistung benötigt und sich dabei von 22,4 Grad auf 55,1 Grad erwärmt.

Das Firewheel hat für die gleiche Strecke beim Transport eines Fahrers mit einem Gewicht von 81 kg 40% seiner Akkuleistung benötigt. Es ist dabei auch wärmer geworden, aber bei beiden Geräten ist keinerlei Problem aufgrund der Wärmeentwicklung fest zu stellen.

Die Aussicht oben am Skywalk ist bei schönem Wetter natürlich traumhaft.

Unicycles auf der Hohen Wand

Unicycles auf der Hohen Wand

Fast noch besser als die Aussicht ist die einzigartige Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit anderen Mitmenschen egal wo man als Unicycler gerade unterwegs ist. Hier ein Tipp: Wer sich ein E-Wheel kaufen möchte, sollte sehr kontaktfreudig sein, denn man wird nahezu immer und überall angesprochen. So kommt es auch in luftiger Höhe zu einem freundlichen: „Woas is denn des???“, und nach einer kurzen Erklärung: „Damit seid´s jetzt aber net da aufegfoarn?“. Doch – und eigentlich mit 24 Minuten garnicht so langsam, besonders weil wir uns nicht wirklich beeilt haben. Da wäre von der Geschwindigkeit noch Luft nach oben gewesen. „Und jetzt haut´s as do obe?“ Nein, wir wollen eigentlich wieder hinunter fahren. „Da hauts di jo am Orsch“. Na hoffentlich nicht!!! Nach einer kleinen weiteren Plauderei und da unser Auto ja eigentlich auch noch immer unten am Beginn der Mautstraße steht, wollen wir aber genau das überprüfen und auch herausfinden, wie sich die Wheels so beim längeren Bergabfahren verhalten.

Die kleine Pause hat dafür gesorgt, dass der Ninebot von 55 Grad auf 34 Grad abgekühlt ist und auf einmal wieder 50% Akkuladung anzeigt. Beim Firewheel kann man die Temperatur nur erahnen, wird sich aber ähnlich entwickelt haben und der Akkustand ist von 60% auf 64% gestiegen.

Mit diesen Werten starten wir unter den neugierigen Blicken der Anwesenden unsere Geräte und brechen zur teilweise rasanten Talfahrt auf…

Unicycles auf der Hohen Wand

Unicycles auf der Hohen Wand

Und obwohl ich ein kleiner Speedjunkie bin klingen an dieser steilen Stelle immer noch die Worte „Da hauts di jo am Orsch…“ nach und das grenzenlose Vertrauen, dass die Elektronik meines Einrades schon brav die 22 km/h Höchstgeschwindigkeit halten wird, egal, was ich ihm antue wird kurz in Frage gestellt. Ein kleiner Blick auf die Akkuanzeige (71%) und ein kurzer Bremsversuch im Steilstück bestätigen aber die volle Funktionsfähigkeit meines E-Wheels und dass es scheinbar nicht vor hat mir mit irgendwelchen plötzlich auftretenden Problemchen den Spaß zu verderben.

Unicycles auf der Hohen Wand

…dann noch schnell durch die Galerie…

Unicycles auf der Hohen Wand

… und der Zieleinlauf erfolgt (mit einer kleinen Pause vor dem Steilstück wegen dem tollen Ausblick) genau 23 Minuten und 9 Sekunden nach unserem Start beim Skywalk.

Unicycles auf der Hohen Wand

Auch hier wieder die technischen Daten dazu:

Zurückgelegte Strecke: 5,1 km mit einem Höhenunterschied von 498 m. Dafür hat der Ninebot bei einem Fahrer mit einem Gewicht von 65 kg seine Akkukapazität von 50% auf 60% gesteigert und sich dabei von 34 Grad auf 45 Grad erwärmt.

Das Firewheel hat für die gleiche Strecke beim Transport eines Fahrers mit einem Gewicht von 81 kg seine Akkuleistung von 64% auf 80% gesteigert und ist dabei auch ein bißchen wärmer geworden.

 

Funshop auf der Hohen Wand

 

Hier noch eine Streckenübersicht:

Unicycles auf der Hohen Wand

Resultat:

Die beiden elektrischen Einräder haben uns wohlbehalten und sicher sowohl die Strecke nach oben auf den Skywalk der Hohen Wand wie auch wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt bei der Mautstelle gebracht. Technisch gibt es keinerlei Überraschungen und auch die Messwerte überzeugen von der hohen Qualität der E-Wheels. Für die Hohe Wand reicht somit eigentlich ein Ninebot ONE E+, der auch eine Person mit 90kg gerade noch bis zum Parklatz beim Skywalk bringen wird. Für größere Entfernungen und vor allem höhere Anstiege ist das Firewheel F779 mit 680Wh die weit bessere Wahl wobei wir noch testen müssen, ob damit auch 1.000 Höhenmeter möglich sind. Für diesen Test wird dann hoffentlich auch schon ein GotWay Msuper V2 mit 850Wh zur Verfügung stehen.

Also liebe Drachenflieger und Paragleiter von der Hohen Wand: Ja, hier bei uns im FunShop gibt es die Fortbewegungsmittel, nach denen ihr immer schon gesucht habt!

 

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Pit Stop beim HOVERTRAX

Wie bei jedem Reifen, kann es natürlich auch bei den Hartgummireifen des HOVERTRAX vorkommen, dass es zu Abnutzungserscheinungen oder Beschädigungen kommt. Dann muss der Reifen getauscht werden. Aber ACHTUNG! Ein Schlagschrauber ist das völlig falsche Werkzeug und man sollte mit ein wenig mehr Zeit als den in der Formel 1 üblichen 4 Sekunden für  einen Boxenstopp rechnen.

HOVERTRAX Abdeckung
HOVERTRAX Abdeckung
HOVERTRAX mit geöffneter seitlicher Abdeckung
HOVERTRAX mit geöffneter seitlicher Abdeckung
HOVERTRAX mit geöffnetem Gehäusedeckel
HOVERTRAX mit geöffnetem Gehäusedeckel
HOVERTRAX mit abgezogenem Reifen
HOVERTRAX mit abgezogenem Reifen
HOVERTRAX mit abmontiertem Rad
HOVERTRAX mit abmontiertem Rad
Ein HOVERTRAX Rad
Ein HOVERTRAX Rad
Das HOVERTRAX nach 30 Minuten wieder einsatzbereit
Das HOVERTRAX nach 30 Minuten wieder einsatzbereit
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Ninebot und Firewheel beim Friday Nightskating in Wien

Vor einigen Wochen erzählt mir ein Freund, dass er diesen Sommer immer wieder mit seinen Kindern beim Friday Nightskating in Wien mitfährt und dass es unglaublich viel Spaß macht. Aha…und was ist das und seit wann kannst du skaten frage ich? Umgehend erhalte ich eine kleine Nachhilfestunde zum Füllen einer großen Wissenslücke: Die Grünen veranstalten in Wien seit 17 Jahren von Mai bis Oktober wöchentlich bei schönem Wetter eine Demonstration (Ausfahrt) ab 21 Uhr ausgehend vom Heldenplatz zu einem sich jeweils ändernden Ziel in Wien. Das Ganze ist kostenlos für die Teilnehmer, gefahren wird, abgesperrt von grünen Super-Skatern mit kurzem, leuchtendem Laserschwert und der Polizei mitten auf der Straße während es auch Soundbeschallung dazu gibt. Ursprünglich nur für Skater gedacht, kamen in den letzten Jahren immer mehr Radfahrer dazu und derzeit pendelt die Teilnehmerzahl zwischen 1.500 und 3.000 pro Ausfahrt. Hmmmmm…skaten kann ich nicht so gut, dass ich mir eine Strecke von 20km ohne Hoppalas zutrauen würde. Mit dem Fahrrad mitzufahren ist sicher auch lustig aber sooo unglaublich Mainstream. Aber ist da nicht noch irgendetwas womit ich mich seit Beginn dieses Jahres recht intensiv beschäftige…?

Die FUNShop Testflotte

Aja…E-Wheels (elektrische Einräder)…ob man mit so einem Gerät überhaupt mithalten kann? Die Geschwindigkeit sollte kein Problem sein, denn die guten Monocycles schaffen 20-22km/h. Das sollte ja, wenn da sogar Kinder mit dem Fahrrad mitfahren als Maximalgeschwindigkeit ausreichen. Wie sieht es mit der Reichweite aus? Auf halber Strecke ohne Saft stehen zu bleiben wäre ein bißchen peinlich beim ersten Auftritt. Mit dem Firewheel bin ich mit einer Akkuladung schon 75km gefahren und mit dem Ninebot schon 30km…das sollte also nicht das große Problem werden. Wie lange fahren die überhaupt? Das war auf der Homepage und bei Facebook nicht wirklich heraus zu finden, aber hallo so lange wie ein Skater Gas gibt und ein Radfahrer seinen Blechesel tritt, werde ich ja wohl auf einem E-Wheel stehen können. Eine nicht ganz unwichtige Frage ist auch, ob ich überhaupt mitten in einer Gruppe von 3.000 sich bewegenden Personen mitfahren möchte. Ein bißchen Unbehagen macht sich bei so einem Gedanken schon breit, denn obwohl ich die E-Wheels mittlerweile recht gut unter Kontrolle habe, kann ich es nicht wirklich brauchen, wenn mich jemand von hinten anschubst, im Tiefflug an mir vorbeisaust oder sich freundlich an meiner Schulter festhält um nett mit mir zu plaudern. Andererseits braucht das Leben doch auch kleine Herausforderungen…:-). Bleibt noch die wichtige Frage: Darf ich überhaupt mitfahren? Skater bin ich sicher keiner und eigentlich auch nur ein halber Radfahrer. Brav wie ich bin frage ich per Mail an der auf der Homepage angegebenen Mailadresse an…bis heute habe ich darauf keine Antwort erhalten.

Dafür entdecke ich den Routenplan für den 14.8.2015 und er ist einfach genial! Schnell noch meinen Sohn überzeugt, dass ich nicht alleine der erste E-Wheeler beim Friday Nightskating sein möchte, der durch das nächtliche Wien saust und schon geht es los mit den Vorbereitungen. Firewheel F779 und Ninebot ONE E+ an die Steckdose anschließen um voll aufgeladen am Heldenplatz zu erscheinen. Da das Firewheel sowohl ein rotes Bremslicht wie auch ein weißes Front-LED-Licht hat sind hier keine weiteren Adaptierungen mehr notwendig.

Firewheel und Ninebot im FUNShop

Beim Ninebot gibt es zwar ein LED-Licht als Zubehör, aber das ist in der kurzen Zeit leider nicht auf zu treiben, also kommt eine Duracel-LED-Taschenlampe zum Einsatz die perfekt passt.

Ninebot ONE E+ im FUNShop

Beim Ninebot muss natürlich auch noch gewissenhaft mit der Bluetooth-Steuerung die richtige Farbgestaltung der beiden seitlichen LED-Ringe ausgewählt werden. Schließlich wollen wir ja in der Nacht auf der Straße so richtig auffallen!

Ninebot ONE E+ im FUNShop

Kurz vor 21 Uhr treffen wir am Heldenplatz ein und siehe da, dort ist so richtig was los. Von überall her treffen Radfahrer und Leute mit Rücksäcken ein, die ihre Inlineskates auspacken und sich für die Abfahrt vorbereiten. Wir zwei Gestalten, die mit ihren E-Wheels auf den Stufen sitzen fallen jetzt schon ein wenig auf – besser gesagt unsere Monocycles fallen auf und wir werden auch sofort danach gefragt. Nach einer kurzen Plauderei über Funktion, Nutzen und Kosten sehen wir pünktlich um 21 Uhr wie sich der Konvoi in Bewegung setzt. Schnell starten wir unsere E-Wheels, beim Firewheel mit Knopfdruck den Sportmodus den dieses sogleich mit einer freundlichen Frauenstimme bestätigt und beim Ninebot per App die die voreingestellten Daten zu Fahrkomfort und Lichteffekten der LED-Ringe aktiviert. Dann auch noch die Frontleuchten einschalten und schon steigen wir auf unsere E-Wheels und warten bei einer Laterne (sehr praktisch, wenn man auf seinem Wheel ruhig stehen möchte) bis die große Meute den Heldenplatz verlässt und im letzten Drittel genug Platz bleibt um uns in die Schlange aus Radfahrern und Skatern einzureihen. Tja, und bevor wir uns versehen, geht es schon am für uns gesperrten vierspurigen Ring in Richtung Ringturm. Das Teilnehmerfeld zieht es schnell auseinander, sodass genug Platz bleibt um die ersten Eindrücke zu genießen. Mein Sohn und ich fahren um 9 Uhr am Abend bei 30 Grad mitten am Ring auf elektrischen Einrädern und vom Gefühl und den Blitzlichtern her scheint uns ganz Wien dabei zu zusehen. Platz ist im Gegensatz zu meiner Vorstellung jede Menge und wir können uns völlig frei bewegen. Die Ampeln werden alle von Polizisten auf grün geregelt und sämtliche Seitenstraßen werden wie von meinem Freund beschrieben von grünenbeleiberlten Skatern mit Lichtsignalen abgesperrt.

Mit Ninebot und Airwheel am Burgtheater vorbei

Es ist schlicht und einfach der Wahnsinn so fahren zu können (dürfen). Wir machen ein paar Wedelbewegungen und Speedtests und alles läuft rund und funktioniert perfekt. Auch die LED-Beleuchtung des Ninebot verfehlt nicht ihre Wirkung und führt zu einigen erstaunten Bemerkungen am Straßenrand. Mein Sohn ist allerdings nicht der Einzige der leuchtet. Einige Fahrradfahrer strahlen wir die Christbäume und toppen das Ninebot bei weitem. Besonders ein Pärchen, er blau und sie rosa leuchtend stechen aus der Gruppe. Wir nennen sie liebevoll Tron und Tronine (nach dem Kinofilm) und werden sie auf dieser Tour noch öfter sehen. Auf der Straße selber muss man eigentlich nur auf die anderen Teilnehmer aufpassen. Besonders manche Skater reißt es zeitweise ordentlich und bei Straßenbahnschienen fürchten sich die nicht so guten Fahrer verständlicherweise sehr. Wenn man aber genug Platz lässt ist das kein Problem da die Straßenverhältnisse eigentlich perfekt für uns E-Wheeler sind. Sowohl Firewheel F779 wie auch Ninebot ONE E+ verfügen über 16 Zoll Räder und sind damit auf ebenem Boden nur schwer aus der Bahn zu werfen. Beim Ringturm gibt es den ersten Stopp und die Teilnehmer warten bis alle Nachzügler wieder aufgeschlossen haben. Ein Klingeln der Radfahrer zeigt an, dass es wieder weiter geht und über Praterstern, Ausstellungsstraße und Handelskai geht es dann bis zum Stopp Auffahrt Brigittenauer Brücke. Die zahlreichen kleinen Pausen sind recht angenehm, da man kurz absteigen und die Füße entlasten kann. Ein bißchen schwierig ist das Wegfahren, da sich der Tross nur sehr langsam in Bewegung setzt und alle sehr dicht beieinander stehen bzw. fahren…genau das, was man sich als E-Wheeler beim Wegfahren wünscht – viele Leute in nächster Nähe, die sich auch noch langsam bewegen…:-). Aber was soll´s: Übung macht den Meister und was zu Beginn der Runde noch ungewohnt und unangenehm war, war mitten drinnen schon ganz normal. Wann ist man denn als E-Wheeler schon von 1.500 Radlern und Skatern umzingelt, die auch noch freundlich mit einem plaudern wollen und neugierig nachfragen worauf man denn da eigentlich steht? Übrigens muss man festhalten, dass das Nebeneinander zwischen Radfahrern und Skatern völlig problemlos, ruhig und relaxed abläuft. So ein wenig habe ich das Gefühl, die kennen sich eh schon alle ewig, andererseits sind unglaublich viele nette Touristen dabei – woher die das auch immer wissen – ich habe es 17 Jahre nicht mitbekommen? Einzig Tron und Tronine glühen immer wieder mit Lichtgeschwindigkeit durch die Gruppe.

E-Wheels beim Friday Nightskating

Parallel ist das Friday Nightskating-Team ist im Hintergrund stetig bemüht die Straßen für uns frei zu halten, uns mit Lichtzeichen immer in die richtige Richtung zu lotsen und mit einem freundlich gebrüllten „ACHTUNG!!!“ darauf hin zu weisen, dass ein grüner Powerskater von hinten mit gefühlten 80km/h an einem vorbei zieht. Die Runde geht weiter über die Brücke, an Donauturm und Strandbad Alte Donau vorbei um über die Wagramer Straße und UNO City zur Reichsbrücke zu führen. Nach einer kurzen Pause bis sich alle wieder zusammen rotten, geht’s die Reichsbrücke hinauf. Und zwar richtig hinauf. Als Autofahrer (und E-Wheeler) bekommt man das ja nicht so mit, aber die armen Skater und Radler beginnen ordentlich zu schnaufen und einige E-Bikes fungieren als Abschleppdienst für andere Radfahrer und Skater die sich an die Pakelträger klammern. Freundlich rufe ich einem zu: Mit Strom geht alles leichter und bekomme gleich drei hochgestreckte Daumen und ebensoviele Grinser retour. Wir zwei überholen den größten Teil der Gruppe und genießen die tolle Atmosphäre und Aussicht oben auf der Kuppe der Reichsbrücke.

Ninebot auf der ReichsbrückeLangsam neigt sich die Fahrbahn nach unten und ab dann wird es ein wenig wild. Wir E-Wheeler haben es ja auch sehr gern einmal schnell fahren zu können aber bei 20-22km/h ist bei uns (abgeregelt) Schluss. Das Firewheel macht einem mit freundlichem Hupen darauf aufmerksam, dass man jetzt ein bißchen flott unterwegs ist und der Ninebot kippt einfach den Winkel der Pedale und lässt einem nicht mehr Gas geben. Skater und Fahrradfahrer werden nicht elektronisch bevormundet und zeigen jetzt so richtig, was sie können. Wie die Irren johlend ziehen sie an uns vorbei wohl wissend, dass uns allen die komplette Lassallestraße als Auslaufzone zur Verfügung steht. Obwohl wir uns wirklich bemühen und alles aus unseren Monocycles heraus holen überholt uns vom Gefühl her alles, was Räder hat. Die Radarbox am Ende der Reichsbrücke mutiert mit Stroboskopeffekt zum netten Beleuchtungseffekt. Scheinbar fährt fast jeder Radfahrer schneller als 50km/h. Als ich dann auch noch mit einem irren Speed von einer fröhlich quietschenden Asiatin auf Skates überholt werde, die sich hinten am Fahrrad ihrer Freundin anhält muss ich zur Kenntnis nehmen, dass sich 22km/h auf meinem Firewheel zwar schnell anfühlen, aber Speed nicht so die Domaine eines E-Wheelers ist. Froh, diese Geschwindigkeitsorgie überlebt zu haben, fahren wir über den Praterstern, Urania und Ring wieder zurück zum Heldenplatz wo wir zweieinhalb Stunden nach der Abfahrt wieder alle wohlbehalten eintreffen.

Resümee: Unglaublich tolle Sache, die jeder einmal ausprobieren sollte. Großen Dank an das Friday Nightskating-Team, dass uns an diesem Abend begleitet und vor den anderen Verkehrsteilnehmern beschützt hat. Die machen wirklich einen perfekten Job! Und es bleibt eigentlich nur die Frage wann ist das Wetter wieder so schön damit wir mitfahren können?